Märzstammtisch in der Tischlerwerkstatt von Kirsten Ufen, Hauptstr. 14, 25785 Nordhastedt
Am 02.03.2013 traf sich der Stammtisch in Nordhastedt in den Werkstatträumen der Tischlerin Kirsten Ufen, die sie uns freundlicherweise zur Verfügung stellte. Thema des Nachmittags war die Anfertigung von Fingerringen. Hierauf hatten sich Thomas Diers und Ulli Sauer vorbereitet und Maschinen und Material mitgebracht. Die Arbeitsweise von beiden war professionell und führte auf verschiedenen Wegen zum Endprodukt.
Thomas hatte auf kleine Holzklötze mit Weicon pastös Acrylglasstücke geklebt und anschließend die Ecken gebrochen. Diese Stücke wurden mit dem Kleber auf ein im Vierbackenfutter gespanntes Blindholz aufgeklebt. Nach dem Aushärten des Klebers -kann mit einem Aktivator beschleunigt werden- wird ein 10 mm Loch gebohrt und dieses mit einem Rundmeißel auf das Innenmaß des Fingers (Standardmaß 18 od. 18,5 mm) erweitert. Die Zwischenkontrolle erfolgt mit einem Messschieber. Danach wird mit einer Röhre die Außenform gedreht und mit einem Ovalmeißel die Feinarbeiten vorgenommen sowie außen und innen die Kanten gebrochen. Anschließend kann bis Körnung 400 geschliffen werden. Der letzte Feinschliff erfolgt mit Ron’s Shellawax Cream und die Endbehandlung mit Ron’s Shellawax.
Ein im Reitstock eingesetzter Hilfsbolzen wird jetzt gegen den Ring gedrückt, damit dieser beim Abstechen nicht wegfliegen kann. Danach dreht man des Blindholz soweit ab, dass der Ring unter leichter Spannung mit dem Hilfsbolzen auf das Blindholz aufgedrückt werden und die Restbearbeitung wie vorstehend beschrieben erfolgen kann.
Hier gibt es einen Arbeitsbericht von Thomas
Ulli verwendet für die Ringe verleimtes Schichtholz, das von ihm vorher verschiedenfarbig eingefärbt wurde. Hieraus fertigt er runde Rohlinge mit einer mittigen Bohrung von 10 mm. Diese werden von ihm für die Bearbeitung der Innenseite in eine Spannzange eingespannt. Das Einspannen in eine Spannzange hat den Vorteil, dass diese absolut rund läuft und außerdem keine Druckstellen auf dem Holz verursacht. Nachdem beide Innenseiten fertig bearbeitet und geschliffen sind, spannt Ulli den halbfertigen Rohling um auf einen Spreizdorn. Hierbei muss viel Fingerspitzengefühl angewandt werden, weil der Spreizdorn den Ring leicht sprengen kann. Danach erfolgt die Außenbearbeitung des Ringes mit der Röhre bis zu einer Stärke von ca. 2 mm. Die Endbehandlung nach dem Schleifen erfolgt bei Ulli mit Einlassgrund und schnell trocknendem Lack.
Nachdem an beiden Arbeitspositionen mehrere Ringe fertig gestellt waren und deren Herstellung mit wechselnden Gruppen ausgiebig erläutert und diskutiert worden war, gab es erst einmal zur Stärkung Kaffee und Kuchen. Während dessen wurden einige Termine und andere uns interessierenden Dinge besprochen. Breiteren Raum nahmen die Erläuterungen und Diskussion über unser Stammtischjubiläum am 07. und 08. September ein. Hierfür hat der Drechsler- und Schreinermeister und Herausgeber des DrechslerMagazins Holger Graf sein Kommen zugesagt. Es wurde ein Orgateam gebildet, dass die bisherige Grobplanung verfeinern und die Veranstaltung vorbereiten wird. Zu dem Treffen sollen Drechsler aus dem gesamten norddeutschen Raum eingeladen werden. Entsprechende Informationen werden noch folgen.
Weitere Vorführungen der Herstellung von Fingerringen, die Begutachtung von Drechselobjekten und allgemeines Klönen beendeten dann diesen interessanten Nachmittag.