Stammtisch bei Wilfried Wiese in Wulfsmoor
Am 03. März traf sich der Stammtisch in der Werkstatt von Wilfried Wiese in Wulfsmoor. Der ursprüngliche Tischlereibertrieb ist heute auf die Montage von Rollläden, Jalousien, Garagen- und Rolltoren, Markisen und dergleichen spezialisiert (www.rolladen-wiese.de). Es werden jedoch auch Treppensprossen, Tischbeine und weitere Drechselobjekte in Serie mit dem in der Werkstatt vorhandenen Wema-Vollautomaten hergestellt. Außerdem sind 6 weitere Drechselbänke verschiedener Hersteller und Ausführung vorhanden, auf denen Wilfried sein Sortiment für den Besuch von Kunsthandwerkermärkten herstellt. Ein umfangreiches Holzlager überwiegend heimischer Hölzer steht hierfür als Rohstoff zur Verfügung. Zusätzlich bietet Wilfried regelmäßig Drechselkurse an, wofür sich die Werkstatt aufgrund ihrer Ausstattung und Größe anbietet.
Insofern gab es keinerlei Platzprobleme, um die knapp 20 Stammtischmitglieder unter zu bringen. Thema des Treffens war die Herstellung von Rahmen für Achatscheiben, Bilder oder Spiegel. Vorbereitet auf das Thema hatte sich Sönke Rusch, der schon seit Jahren auf den von ihm besuchten Kunsthandwerkermärkten in Rahmen gefasste Achatscheiben anbietet (s. auch Fotogalerie). Mit einer kurzweiligen Einführung stimmte er die Teilnehmer auf das Thema ein. Da die Achatscheiben naturgemäß unterschiedlich groß sind, muss zunächst die Ringgröße festgelegt werden. Sönke verwendet hierfür unterschiedlich große Pappringe, um eine Ringgröße zu ermitteln, die harmonisch zur Größe der Achatscheibe passt. Dann wird eine entsprechend große Scheibe aus ca. 20 mm dickem Lindenholz geschnitten, das mittig eine Bohrung für die Aufnahme ins Spannfutter erhält.
Der Ring soll je nach Dicke der Achatscheibe eine Stärke von 9 – 15 mm erhalten und ca. 20 mm breit sein. Er erhält eine leicht bauchige Form und innen eine V-förmige Nut, in die die Achatscheibe zum Schluss eingeklemmt wird. Nach Endbehandlung des Holzes wird ein Nylonfaden als Aufhängung befestigt. Für den praktischen Teil seines Vortrages wechselte Sönke an eine der Drechselbänke und führte routiniert die einzelnen Arbeitsschritte vor. Dabei verzichtete er auch noch auf den Einsatz von Segmentscheiben auf dem Spannfutter und demonstrierte die Herstellung und Verwendung eines Klemmfutters. Insofern sollte jeder in der Lage sein, einen solchen Ring auch mit den in der eigenen Werkstatt vorhandenen Werkzeugen und Hilfsmitteln herzustellen. Eine Dokumentation der einzelnen Arbeitsschritte hatte Sönke auf CD und als Ausdruck vorbereitet und konnte von interessierten Teilnehmern mit nach Hause genommen werden.
Beim anschließenden Kaffeetrinken wurden Termine besprochen und es wurde auf Veranstaltungen auch bei unseren dänischen Nachbarn hingewiesen. Danach war es den Teilnehmern freigestellt, selbst an die Drechselbänke zu gehen, um entweder einen solchen Ring für eine von Sönke erworbene Achatscheibe oder etwas anderes zu drechseln. Das wurde leider zwar wenig genutzt. Umso mehr fand aber wieder ein reger Gedankenaustausch und allgemeines Geklöne statt, wobei auch das sicherlich ein wichtiger Aspekt eines solchen Treffens ist.