Treffen bei Willi Kruse in Kuden
Am 05.11.2011 traf sich der Stammtisch in der Werkstatt von Willi Kruse in Kuden. Die Werkstatt ist als Nebenraum von seiner Fahrzeug- und Lagerhalle abgetrennt, so dass die Räumlichkeiten dadurch auch genügend Platz für Tische und Bänke für das Kaffeetrinken bieten. Zunächst ging es jedoch zu Willis Holzhalle, in der er die in den vergangenen Jahren als Stammware erworbenen heimischen Hölzer lagert. Mitnutzer der dort untergebrachten und luftgetrockneten Schätze ist sein Sohn als Tischler, und das eine oder andere Stück kann sicherlich auch an Stammtischmitglieder abgegeben werden. Danach ging es zurück in die Werkstatt, um sich bei leckerem, von Willis Frau selbst gebackenem Kuchen und Kaffee zu stärken.
Während des Kaffeetrinkens wurde noch einmal unsere Fahrt nach Dänemark nachvollzogen. Außerdem berichteten Fiete Kühl und Hans-H. Dibbern von den Dithmarscher Kohltagen, bei denen wir wieder erfolgreich mit einem Stand vertreten waren und Th. Diers vom Tag der offenen Tür bei Schulte in Meppen. Anschließend ging es in das Programm des Nachmittags.
Angeregt durch einen Bericht im DrechslerMagazin 15/2011 zeigte R. Pohl, wie man mit einfachen Mitteln Holz räuchern kann. Er hatte mehrere geräucherte Objekte zur Demonstration mitgebracht, die herumgereicht und besprochen wurden. Dazu erklärte er die Verfahrensweise und wies auf den erwähnten sehr informativen Artikel zu diesem Thema hin. Benötigt wird ein zu verschließendes Gefäß - in diesem Falle ein kleiner Eimer mit fest schließendem Deckel. In diesen wird ein Gestell eingebracht, unter dem ein Glas mit Salmiakgeist steht und auf dem die zu räuchernden Gegenstände lagern können. Salmiakgeist ist im Baumarkt oder in der Apotheke erhältlich. Bei der Benutzung sollten eine Atemmaske und ein Augenschutz, bei empfindlicher Haut auch Handschuhe, getragen und im Freien gearbeitet werden.
Man spricht hier zwar von Räuchern. Eine Flamme ist aber nicht erforderlich, weil Salmiakgeist einen sehr geringen Siedepunkt hat. Bei normaler Umgebungstemperatur werden somit schon unsichtbare Dämpfe abgegeben – die Nase merkt es. Die zu verwendende Menge des Salmiaks, die in das Glas gegeben wird, richtet sich nach der Größe des Räuchergefäßes. Das sollte ausgetestet werden. Die Räucherzeit wiederum richtet sich nach dem Holz und dem gewünschten Grad der Verfärbung. Geräuchert wurde ein Objekt in Eiche und eines in Nussbaum. Während die Eiche bereits nach 24 Stunden eine tiefbraune Farbe zeigte, war dies beim Nussbaum erst in geringerem Maße nach 48 Stunden der Fall. Erst nach dem Räuchern erfolgt die Endbehandlung mit Öl oder anderen Mitteln. Das Ergebnis wird beim nächsten Stammtisch gezeigt.
Nach diesem Punkt ging es an die Drechselbänke. Es sollten verschiedene Tannenbäume hergestellt werden, des Weiteren eine ovale Schale aus nassem Holz und Willi wollte die Arbeitsweise mit seinem Kugeldrechselgerät zeigen. An allen drei Stationen wurde eifrig in unterschiedlicher Besetzung gewerkelt. Von den Tannenbäumen fanden die erzgebirgischen Rollbäumchen das meiste Interesse. Nach einer Demonstration der Herstellung wurden mehrere Exemplare hiervon hergestellt. Die Arbeit an der ovalen Schale nahm erheblich mehr Zeit in Anspruch, so dass auch aufgrund von Fehlern im Holz kein Endprodukt zustande kam und die Herstellung von Kugeln ging routiniert über die Bühne.
Das interessante und abwechslungsreiche Programm des Nachmittags ließ weder Leerlauf noch Langeweile aufkommen. Ein herzliches Dankeschön verbunden mit einem kleinen Präsent an die Gastgeber beendete diesen Stammtischnachmittag.
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