Stammtischfahrt nach Dänemark am 10.09.2011
Eine gutgelaunte Truppe traf sich morgens um 08:00 Uhr in Heide, um mit einem komfortablen Reisebus zum Besuch bei Per Sepstrup nach Bogense zu fahren. Zwei Teilnehmer wurden noch in Borgstedt b. Rendsburg aufgenommen, bevor es dann endgültig Richtung Norden ging. Die dreistündige Fahrt verlief ohne Zwischenfälle und wurde natürlich schon zu ausgiebigem Klönen und Fachsimpeln genutzt. Kurz vor Mittag trafen wir dort ein und wurden herzlich von Per und seiner Frau Tove und Per’s Drechselfreund Erik begrüßt. Per hatte auch noch zwei dänische Drechsler eingeladen, zu denen ebenfalls schnell Kontakt gefunden und mit denen sich lebhaft ausgetauscht wurde.
Zunächst ging es dann in Pers Galerie, in der die Teilnehmer einen Überblick über seine und einige Arbeiten von Erik und den anderen Drechslern erhielten, und in die angrenzende Werkstatt. Dort stehen 6 große Drechselbänke (davon 5 Vicmarc VL 300) und eine kleine Vicmarc VL 100, die für die von Per jeweils im Winterhalbjahr angebotenen Drechselkurse eingesetzt werden. Dazu ist natürlich umfangreiches Zubehör wie 4-Backen-Futter, Drechseleisen und Sonstiges vorhanden. Das alles wurde fachmännisch unter die Lupe genommen, wobei sich die Gäste anerkennend über die Qualität der Einrichtung und Organisation der Werkstatt äußerten.
Dann bat die Hausfrau Tove alle zu Tisch zu einer typisch dänischen Frokost. Diese besteht aus eingelegtem Fisch, Aufschnitt, dänischer Leberpastete, Käse, Salaten und frischen Gemüsebeilagen. Dazu wird Schwarzbrot gereicht und Tove hatte noch frische Brötchen (dänische Bøller) gebacken. Es schmeckte allen ganz ausgezeichnet und frisch gestärkt ging es zurück in die Werkstatt.
Per und Erik wollten uns die Herstellung eines kleinen Cowboyhutes demonstrieren. Hierfür hatten sie bereits einen Rohling vorbereitet, der auf eine Schraube aufgespannt wurde. Dann begannen die Vorarbeiten für die Hutkrempe, die nach und nach herausgearbeitet wurde. Bei den Zuschauern rief die Bearbeitung Verwunderung dadurch hervor, weil das Holz immer dünner wurde, bis die Stärke von 2 mm erreicht war. Danach wurde das Äußere des Hutes bearbeitet und dieser dann auf ein 4-Backen-Futter umgespannt.
Von der Krempe angefangen ging es dann Schritt für Schritt weiter ins Innere des Hutes, immer wieder unterbrochen durch Nachmessen der Wandungsstärke. Erik ging bei allen Arbeitsschritten sehr behutsam zu Werke und erläuterte jeden einzelnen Schritt. Die Zuschauer konnten dadurch einen guten Eindruck von den einzelnen Arbeitsgängen und der Entstehung eines solchen Objektes bekommen. Besonderes Highlight war es dann, als der Hut soweit fertig war, dass er auf das Lampenfutter aufgespannt werden konnte. Aufgrund der geringen Wandstärke schien der Hut zu glühen, als Erik vorsichtig den oberen Teil des Hutes bearbeitet, das Holz immer dünner schnitt und das Licht immer heller wurde, bis die Stärke von 2 mm erreicht war.
Ein spontaner Applaus kam auf, als der Hut fertig vom Lampenfutter genommen werden konnte und zum Formtrocknen dann in ein entsprechendes Gestell gespannt wurde. Die restliche Zeit des Besuchs wurde dann für eine Demonstration des Über-Kopf-Drechselns genutzt und Per zeigte die Entstehung einer Blüte aus Holz. Eine Tasse Kaffee zum Abschluss an frischer Luft bei ausnahmsweise mal sonnigem Wetter setzte dann den Schlusspunkt des Nachmittags. Mit einem herzlichen Dankeschön und dem gegenseitigen Versprechen, die Kontakte weiter zu pflegen, traten wir die Rückreise nach Dithmarschen an.