Stammtisch am 03.11.2018 in Kellinghusen
Zum Novemberstammtisch hatten uns die Mitglieder aus Kellinghusen in das dortige Mehrgenerationenhaus eingeladen. Es handelt sich um die frühere Schule, die von der Gemeinde zu einem Mehrzweckgebäude umgebaut worden ist und der Öffentlichkeit für Veranstaltungszwecke zur Verfügung steht. Ein früherer Klassenraum, jetzt mit Fliesenfußboden und einer kleinen Bühne im Hintergrund, in dem wir unsere 3 Maschinen aufbauten, eignete sich ideal für unser Treffen. Eine gegenüber den heißen Sommertagen recht ansehnlich Anzahl von Mitgliedern hatte sich zu diesem letzten Stammtisch in 2018 eingefunden, um sich mit dem Thema Ausdrehwerkzeuge zu beschäftigen.
Nach Ansicht und Erfahrung des Berichterstatters sind Ausdrehwerkzeuge nicht direkt im Fokus der Drechsler. Sie sind überwiegend nur für spezielle Arbeiten einzusetzen, wie z. B. tiefere Hohlgefäße oder Gefäße mit bauchigen Formen, die teilweise hinterdreht werden und die i. d. R. außerhalb der „normalen“ Drechseltätigkeit liegen. Deshalb war zunächst das Interesse an den mitgebrachten Werkzeugen groß. Es waren Haken mit und ohne Spandickenbegrenzung vorhanden, Tassenstähle, Schaber in div. Formen und Größen sowie div. Schalenröhren und anderes mehr.
Heiner und Randolf hatten Hölzer vorbereitet, an denen die Handhabung verschiedener Werkzeuge demonstriert wurde. Danach versuchten sich etliche Teilnehmer unter Anleitung erfahrener Kollegen selbst in der Anwendung. Dabei war es wichtig, dass Fehler sofort korrigiert werden konnten, so dass die Teilnehmer ein Gefühl für den Einsatz des jeweiligen Werkzeugs bekamen. So herrschte bald eine emsige Arbeitsatmosphäre an allen Maschinen und die jeweiligen kleinen Gruppen unterstützten sich gegenseitig, gaben Tipps und Hinweise, so dass nicht nur der gerade tätige Drechsler davon profitierte.
Bei diesem Stammtisch ging es nicht darum, ein Objekt herzustellen sondern nur um Anwendungsbeispiele für die zum Teil ja auch recht großen, schweren und unhandlichen Werkzeuge. Wer schon einmal ein tiefes Hohlgefäß hergestellt hat, weiß es zwar zu schätzen, dass er mit dem Werkzeug aufgrund seiner Länge in der Tiefe arbeiten kann. Das entsprechende Gegengewicht zum rotierenden Holz und die Möglichkeit, das lange Heft unter dem Führungsarm quasi einklemmen zu können, gibt aber erst die Ruhe und Sicherheit für ein erfolgreiches und zielgerichtetes Arbeiten. Das konnte mit diesen Lektionen vermittelt werden. So wurden zwar eine Menge Späne produziert, die aber den intensiven Übungen geschuldet waren und nicht einem fertigen Objekt.
Während der Kaffeepause, in der eifrig geklönt und gefachsimpelt wurde, wies Randolf nochmals darauf hin, dass Heiner und er die Verantwortung für die Leitung des Stammtisches abgeben und dieses Treffen das letzte unter ihrer Verantwortung wäre. Die Veranstaltungen im kommenden Jahr werden deshalb unter neuer Führung stattfinden.
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