Stammtisch am 02.01.2016 in Quickborn/Dithm.
Auf Einladung unseres Mitgliedes Karl Buchholz trafen wir uns zu unserem ersten Stammtisch im neuen Jahr im Dörpshus in Quickborn. Bei dem Gebäude handelt es sich um die alte Schule, die in einem gemeinschaftlichen Projekt der Nachbardörfer Brickeln und Quickborn zu einer Begegnungsstätte beider Dörfer umgestaltet wurde und den Einwohnern für derartige Veranstaltungen zur Verfügung steht. Wie schon üblich lassen wir das neue Jahr ruhig angehen und befassen uns bei unseren Neujahrstreffen mehr mit theoretischen Themen. So hatte Karl uns vorgeschlagen, dass er uns in einer Power-Point Präsentation seine Werkstatt vorstellt.
Bereits in den 70iger Jahren des v. Jhdt. begann er, nach und nach seine Werkstatt aufzubauen und etliche Maschinen und Werkzeuge selbst herzustellen. So entstand aus alten und von den Vorbesitzern als nicht mehr reparabel angesehenen Maschinen und Maschinenteilen eine Kreissäge mit Längs- und Winkelanschlag, eine Bandsäge, eine weitere Kreissäge mit integrierter über einen Support gesteuerter Langlochbohreinrichtung, ein Frästisch und natürlich eine Drechselbank. Das alles in akribischer Feinarbeit, indem die Maschinen und Maschinenteile komplett zerlegt, nach eigenen Bedürfnissen verändert und neu zusammengebaut wurden. Komplettiert wird die Einrichtung durch eine Metalldrehbank, eine Staubabsaugung und verschiedene andere Werkzeuge und Maschinen, die teilweise zugekauft wurden. So ist eine beeindruckende Werkstattausstattung zusammengekommen, die anschaulich per Bild und mündlicher Erläuterung von Karl dargestellt wurde.
Anschließend erläuterte er uns noch, wie er gebogene Stuhlbeine hergestellt hat. Die Anleitung dazu fand er in der Beschreibung eines spanischen Drechslers. Sie ist aber auch im Buch „Das Drechslerwerk“ von Fritz Spannagel auf den Seiten 100-102 erläutert. Aufgrund der Biegung der Holzes muss der zu drechselnde Bereich jeweils parallel zum Bankbett eingespannt sein, während sich der restliche Abschnitt des Beines aufgrund dieser Biegung exzentrisch um die Drehachse bewegt. Hierzu sind Hilfsteile erforderlich, die Karl ebenfalls selbst herstellte und an denen er lange herum tüftelte. Entstanden ist ein beeindruckendes Exemplar eines gedrechselten Stuhles.
Beim anschließenden Kaffeetrinken wurde wie üblich geklönt und gefachsimpelt. Diejenigen, die auf Adventsmärkten in den vergangenen Wochen aktiv waren, berichteten kurz darüber, wie die Märkte vom Publikum angenommen worden waren und ob das von ihnen angebotenen Sortiment gut abverkauft werden konnte. Anschließend hielt Randolf einen Vortrag zu dem Thema „Holzstaub – die unterschätzte Gefahr?“. Dabei ging es ihm nicht darum, die Stammtischmitglieder zu verunsichern, sondern sie für dieses Thema zu sensibilisieren. Für den Vortrag hatte er im Internet recherchiert und eine Reihe aufschlussreicher Informationen zusammengetragen. Der Vortrag wird den Stammtischmitgliedern zur Verfügung gestellt.
Mit einem Dank an den Gastgeber ging der erste Stammtisch des neuen Jahres zu Ende.
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